OUTDOOR LIVE PROGRAMM & LIVE STREAM
2. – 4. Juli 2021
Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Musik, Performances, Vorträge, Film, Gespräche, Workshop ...
Daniel Baker, Francesco Careri / Stalker, Joy Charpentier, Georges Didi-Huberman, Pastora Filigrana, Robert Gabris, Delaine Le Bas, Leonor Leal, María Marín, Moritz Pankok, Gonzalo García Pelayo, María García Ruiz, Tomás de Perrate, Proyecto Lorca (Juan Jiménez, Antonio Moreno), Pedro G. Romero, Victoria Sacco, Marco Serrato, Evelyn Steinthaler, Sébastien Thiery / PEROU und andere
Live Stream
Das im Rahmen der Ausstellung Actually, the Dead Are Not Dead. Una forma de ser lange geplante und oft verschobene Programm Nächtliche Sonne kann endlich starten. Es findet vom 2. bis zum 4. Juli 2021 im neuen Shared Space #Parkseite im Skulpturenhof des Württembergischen Kunstvereins statt. Mit einem dichten Programm aus Flamencomusik und -tanz, Performances, Filmen, Vorträgen und einem Workshop wird an ein zentrales Thema der Ausstellung, das Fest, nicht nur thematisch, sondern auch als Praxis angeknüpft. Es geht um die vielfältigen Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Flamenco, den Entgrenzungen, Verkehrungen und Ausschweifungen des Festes und dem politischen Kampf marginalisierter Gruppen wie den Sinti*zze und Rom*nja. Das gesamte Outdoor-Programm im Kunstverein wird live gestreamt.
Mit Georges Didi-Huberman konnte ein renommierter Kunsthistoriker und Philosoph gewonnen werden, der sich seit Jahrzehnten mit den Einflüssen des Flamencos auf die Avantgarden des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt. In seinem Buch Le danseur des solitudes (Der Tänzer der Einsamkeiten) widmet er sich beispielsweise dem Ausnahme-Flamencotänzer und -choreografen Israel Galván, der gemeinsam mit Niño de Elche im Oktober letzten Jahres im Rahmen von Actually, the Dead Are Not Dead. Una forma de ser in der Staatsoper Stuttgart zu Gast war.
Didi-Hubermans Vortrag, die Online-Performance der britischen Künstlerin und Rom*njaaktivistin Delaine Le Bas live aus einem Garten, die Flamenco-Musiker Tomás de Perrate und Marco Serrato mit ihrem Stück über den 1930 von Helios Gómez in den Wirren des spanischen Bürgerkriegs geschaffenen Grafik-Zyklus Días de Ira (Tage des Zorns) sowie die Deutschlandpremiere von Gonzalo García Pelayos Film Nueve Sevillas (Neun Sevillas) bilden den Auftakt des dreitägigen Programms.
Das psychogeografische Flamenco-Filmspektakel Nueve Sevillas (2020), dessen Drehbuch von Pedro G. Romero stammt, kann dabei wie eine Art Prolog zum gesamten Programm gelesen werden, das zahlreiche, für den Film zentrale Figuren wie die Rom*njaaktivistin und Ökofeministin Pastora Filigrana, das Musikerduo Proyecto Lorca oder die Tänzerin Leonor Leal auf die Bühne bringt. Des Weiteren sind an dem Programm die aufstrebende Flamenco-Gitarristin und Sängerin María Marín, die sich in ihrem Stück Francisco de Goya und der Musik seiner Zeit nähert, die Schriftstellerin Evelyn Steinthaler, die verschiedene Textpassagen aus Büchern der Künstlerin, Romni und Holocaust–Überlebenden Ceija Stojka interpretiert, sowie eine Reihe von Künstler*innen der Ausstellung, die über ihre Werke sprechen werden, beteiligt. Die Kuratorin Victoria Sacco stellt das Flamencoprojekt Canciones de la Guerra Social Contemporánea (Lieder der zeitgenössischen sozialen Kriegsführung) vor, mit dem das Programm am Samstag Abend in einer Mischung aus Protestliedern, Flamenco und neuer Musik endet.
Den Abschluss macht am Sonntag, den 4. Juli, ein vierstündiger Workshop von Joy Charpentier über die politischen, anti-normativen und genderübergreifenden Strategien des Fälscherwesens.
Der Shared Space #Parkseite ist eine neue temporäre Außenplattform im Skulpturenhof des Württembergischen Kunstvereins, der von diesem (WKV #Parkseite) und anderen Partner*innen (Shared Space #Parkseite) bis Ende September 2021 für verschiedenste Veranstaltungen genutzt wird. Er wurde durch das Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.Programm.