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Freitag, 27. September 2013

Flamenco-Gitarrenkurs in Andalusien





Ein Gruppe von  MusikerInnen hatten einen Traum: einen Flamencogitarrenkurs bei Gerhard Graf-Martinez in Andalusien!
Am Flughafen in Frankfurt angekommen und nach erfolgreichem Kampf mit den Ticketautomaten ging es dann gemeinsam in das Flugzeug Richtung Andalusien. Gut gelaunt landeten wir dann nach dreistündigem Flug bei herrlichem Sonnenschein und 34°C in Málaga. Von dort aus ging es mit dem MiniBus durch eine beeindruckende Landschaft über Granada zu unserem Ziel dem Kurort Lanjarón. Es folgte noch ein kleiner Fußweg durch eine Gasse zum Hotel. Nach unserem Zimmerbezug und einer kleinen Erholungspause trafen wir uns alle im Restaurant zum gemeinsamen Abendessen und zu einer Besprechung des Wochenablaufs. Gegen Mitternacht fielen wir todmüde in unsere Betten – so war ein anstrengender und doch schöner Tag zu Ende.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück pünktlich um zehn Uhr mit der ersten Unterrichtsstunde los. Die Themen der nächsten Tage hießen „Guajiras“, „Sevillanas“, „Bulerías“, „Alegrías“, „Fandangos“ und „Rumba“. Aber das war noch nicht alles, es wurde auch an dem typischen Flamencosound und an rhythmischen Formen gearbeitet. Am Anfang jeder Unterrichtseinheit übten wir technische Vorgänge der rechten Hand. Für einen „Non-Tocaor“1) war es nicht einfach diese Techniken umzusetzen. Mit viel Spaß und unter viel Gelächter übten wir „verbissen“ unsere Spieltechniken.
Nach zwei Stunden des intensiven Übens brauchten wir alle, auch Herr Graf-Martinez dringend eine Erholungspause. In dieser Zeit erkundeten wir die Umgebung, gingen etwas essen oder lagen am Swimming-Pool. Dann hieß es individuelles Üben um das Erlernte zu verfestigen.

Manuel y Jesús Bellido
Die zweite Unterrichtseinheit an diesem Tag war von 17 bis 19 Uhr, darauf folgte eine halbstündige Flamenco-Tanzstunde bei der „Bailaora“ Lela de Fuenteprado. Als „Nicht-Tänzer“ versuchten wir uns unter der Gitarrenbegleitung von Gerhard Graf-Martinez als Flamencotänzer, da blieb kein Auge trocken. Letztendlich schafften wir es doch alle dank der Bemühungen von Lela, den Tanz einigermaßen umzusetzen. Nach diesem lehrreichen und gelungenem Tag gingen wir um 20 Uhr zum gemeinsamen Abendessen. Im Anschluss darauf nahmen wir noch einen kleinen Schlummertrunk und fielen wieder todmüde in unsere Betten.

So verliefen auch die nächsten beiden Tage, wir lernten sehr viel über den Flamenco. Durch die unendliche Geduld von Herrn Graf-Martinez und der großen Spielfreude aller Teilnehmer hatte sich unser Gitarrenspiel erheblich verbessert.

Nun hatten wir uns am vierten Tag eine kleine Auszeit verdient. An diesem Tag fuhren wir schon früh morgens mit dem Bus nach Granada und besichtigen die berühmte Alhambra, eine der meist besuchten Touristenattraktionen Europas und Weltkulturerbe. Im Anschluss daran ging es zu der Gitarrenbauerwerkstatt von Manuel und Jesús Bellido. Dort erfuhren wir vieles über die spanische Gitarrenbaukunst und durften auch einige Modelle anspielen. Der Klang dieser Gitarren war sehr beeindruckend, sodass der Wunsch aufkam doch eine mit nach Haus zunehmen ... vielleicht im nächsten Jahr. Zu guter Letzt führte uns unser Weg durch das arabische Viertel von Granada zu einer Flamencodarbietung. Pünktlich zum Abendessen erreichten wir wieder unser Hotel in Lanjarón.
René Baarslag & Ana Espinosa

Auch die letzten beiden Tage verbrachten wir mit Üben und noch einem Besuch bei einer Gitarrenbauerfamilie in Lanjarón, René Baarslag und Ana Espínosa. Ein Highlight war auch am letzten Tag unser Abschlusskonzert, gespielt wurde „Tico Tico“, „Sultans of Swing alla Flamenco“ und diverse Palos. Nun konnte man sehen, was wir in dieser Woche alles gelernt hatten, unser Flamencospiel wurde immer besser!

Dann hieß es am letzten Tag Abschied nehmen. Wir fuhren mittags mit dem Bus zum Flughafen nach Málaga, nach erneutem Kampf, diesmal mit dem Sicherheitscheck-in ging es in das Flugzeug Richtung Frankfurt. In Frankfurt angekommen mussten wir uns nun endgültig voneinander verabschieden.

Es war eine wunderschöne, lehrreiche Zeit in Andalusien, eine tolle Gruppe und ich freue mich schon auf den nächsten Kurs mit Herrn Graf-Martinez und seiner Frau Lela in Spanien.

Sascha Kruchten


1) Nicht-Flamencogitarrist


Montag, 22. März 2010

Live-Unterricht für Flamencogitarre mit Graf-Martinez

Die Computertechnologie bietet schon längere Zeit die Möglichkeit über das Internet eine Verbindung per Video-Chat herzustellen, oder treffender ausgedrückt, eine Video-Konferenz abzuhalten. Aber erst jetzt, durch flächendeckende Breitbandzugänge, ist es möglich ein akzeptables Videobild, auf dem auch Saiten und Finger gut erkennbar sind, zu erhalten. Will heissen, es ist nun möglich, sich am Bildschirm gegenüber zu sitzen, sich zu unterhalten, oder eben Gitarre zu spielen, egal an welchem Ort man sich auf diesem Planeten befindet. Warum soll man diese Errungenschaft nicht auch für den Flamenco-Gitarrenunterricht verwenden. Natürlich ist ein Visa-a-vis-Unterricht immer das Optimum, aber für viele war und ist es unmöglich, oder einfach zu zeitaufwändig, wegen einer, oder ein paar Unterrichtsstunden, lange Fahrzeiten auf sich zu nehmen. Ganz zu schweigen von den Fahrtkosten, die zu den Unterrichtsstunden in keiner Relation stehen. Mit dem Live-Unterricht für Flamencogitarre via Video-Konferenz bricht ein neues Zeitalter an, geografische Distanzen fallen weg, die Lehrer-Schüler-Welt rückt zusammen. Vor allem Gitarristen, die weltweit meine Publikationen benützen und eventuell nur einen kleinen Tipp, oder ein paar sporadische Unterrichstunden auf der Flamencogitarre benötigen, um weiter zu kommen, sind hellauf begeistert, Unterricht direkt beim Autor zu nehmen.

Für den Schüler heisst dies, er benötigt einen PC oder Mac, eine Webcam (Kamera) zwischen 30 und 100 € (je besser die Kamera, um so besser das Bild  - z. B. ist in den Macs eine Kamera eingebaut) und einen Video-Service (Protokoll), der bei AOL, Google, oder Skype (eigenständige Software) kostenlos ist. Lesen Sie auf meiner Website, wie eine Video-Verbindung dieser Art zustande kommen kann. Es ist wirklich nicht schwierig und wird von mir seit einigen Wochen praktiziert, mit Flamenco-Gitarristen, bzw. -Schülern aus der ganzen Welt, vorrangig USA, Kanada, Australien.

Genauere Information hier auf der Seite Live-Unterricht für Flamencogitarre mit Graf-Martinez.

Samstag, 21. November 2009

Flamencogitarre und und Tonabnehmer

Der Beitrag wurde am 22.03.2011 geändert.
Mag sein, dass die Hörgewohnheit, auch bei „Gitarristen“ schon so abwägig vorangeschritten ist, dass ein Piezo-Tonabnehmer-Sound, der noch in den 70er und 80er als minderwertiger Ovation-Sound 1) abgelehnt wurde, inzwischen als normal empfunden wird. Trotzdem kann ich mich nicht daran gewöhnen, da eine Gitarre, egal ob Western-, Konzert-, Flamencogitarre, eben in natura nicht so klingt, wie sie über diesen jämmerlichen, im Steg eingelegten Abnehmer klingt. Ist ja physikalisch auch unmöglich und unverständlich, wenn man sich mit der Materie ein wenig beschäftigt, bzw. sich mal überlegt, wie an einer Akustikgitarre ein Ton entsteht.
Diese Instrumente haben ein Klangkorpus, eine freischwingende Decke, die von der schwingende Saite in Vibration versetzt wird. Diese vibrierende Decke wiederum setzt Luft in Bewegung, es entstehen die berühmten Schallwellen. Nicht nur das Instrument, sondern speziell die Gitarrendecke ist ein statisches Wunderwerk, dem der Gitarrenbauer seine und die Erfahrung zig anderer aus der Geschichte des Gitarrenbaus mit einbringt. Nun kam vor Jahrzehnten ein cleverer Elektroniker auf die Idee, all das mit einem

Tonabnehmer, unter dem Stegstäbchen liegend, abzunehmen. Ich weiss wovon ich rede, da ich in den 80ern, als ich noch Inhaber eines Gitarrengeschäfts war, vielen, die Rang und Namen in der Gitarrenszene hatten, auf eigenen Wunsch zig Pick-ups in ihre Martins, Ramirez-Konzertgitarren usw. einbauen „durfte“. Diese Leute waren Vollprofis, standen täglich auf Bühne, w.h. ihre Gerätschaft hatte zu funktionieren. Nach ein paar Monaten kamen sie alle wieder um die Eumel wieder auszubauen. Man spielte wieder über ein Mikro, vor, an, oder in der Gitarre. Das Mikro vor dem Schallloch (mit dem auch Paco de Lucía gegen John McLaughlin und Al diMeola antrat - damals noch beide auf Ovations *) war sehr stark rückkopplungsempfindlich, klang aber am besten. Das Mikrofon an der

Gitarre, ich spielte lange Zeit ein EV-PL-irgendwas, musste „ge-equalized“ werden, konnte aber deutlich lauter gefahren werden. Inzwischen war ich auch einigermaßen bekannt in Fachkreisen und für einige Firmen als Endorser interessant, was zur Folge hatte, dass mir die Dinger wie deByl, AKG, L.R.Baggs kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Lange Zeit spielte ich mit dem Baggs (eigentlich ein Crown-Microphon), das am Bodenbalken angeklemmt werden konnte, später dann wieder ein AKG C1000S vor der Gitarre.


*)
Nein - ich habe nicht grundsätzlich was gegen Ovation. Man kann dieses Instrument nicht mit herkömmlichen Gitarren vergleichen. Was die Bespielbarkeit betrifft, waren sie immer absolut top. Die Halsform, der Saitenzug, die Bünde, alles war immer optimal aufeinander abgestimmt. Mit ihrem parabolischem Body, der angeblichen aus einem holzähnlichen Kunstoff namens „Lyrachord“ besteht und eher einer Plastikwaschschüssel gleicht, konnte sie in klangästhetischer Hinsicht, also unverstärkt, gerade mal mit den Sperrholzgitarren aus den japanisch/koreanischen Gitarrenfabriken der 80er Jahre mithalten. Verstärkt klingt sie eben nach „Piezo“, oder „Ovation“. Wem das gefällt - o.k. Ist aber eine komplett andere Welt, wenn es darum geht, seine Martin, Washburn oder andere Dreadnoughts naturgetreu, so wie man sie tagaus tagein hört, zu verstärken.


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